„Märchengewandungen“

Über die Zeit habe ich mehrere Märchen geschrieben und drei mal dreizehn davon in voll illustrierten Bilderbücher veröffentlich. Um diese Bücher unter die Menschen zu bekommen, wollte ich mit ihnen auf Märkte gehen. Dies entwickelte nach und nach ein gewisses Eigenleben und umfasste bald auch Lesungen. Nun wollte ich aber mit meinem gesamten Auftreten eine gewisse Stimmung setzen, die auf die Bücher neugierig macht, und so schneiderte ich 2018 meine erste Märchengewandung. Dies trug sich fort und da es mir so unheimlichen Spaß machte, diese individuellen Gewandungen zusammen zu stellen, folgten noch viele weitere Gewandungen. Auf diese Gewandungen folgten dann Aquarelle der Kleider, die sich bei meinen Projekten finden. Hier möchte ich nun aber die geschneiderten Gewandungen – gesondert von meiner Schneiderei – nochmal ausführlicher präsentieren. 

Das Marktmädchen“ (2018)

Dieses Gewand war mein erstes und ist nach wie vor mein Liebling. Es ist bislang das komplexteste und hat die Meisten Schichten.

Ich wollte ein wallendes Kleid aus zurückhaltend-erdigen Farben, das bei jedem Schritt den Blick frei lässt auf mehrere Unterschichten. Dafür machte ich einen Überzug, der zwei Schlitze hat. Dadurch wirkt es schlicht und geschlossen, zeigt beim Schreiten aber die unteren Schichten.

Da dies mein erstes Kleid war und das Grundkonzept des Märchenverkaufs sich mit einem eher „mobilen“ Stand auseinandersetzte, habe ich hier auch einen Tragekorb für die Ansichtsexemplare und Hüfttaschen für die Verkaufsexemplare gefertigt.

Da dies mein erstes Märchenkleid war, trug ich es sowohl bei meinen ersten Auftritten in der Öffentlichkeit, als auch allgemein sehr häufig. Beispielsweise auf den Weihnachtsmärkten von Schloss Berlepsch (2018), Kassel (2018) und Hämelschenburg (2019). Und bei meinem Zeitungsinterview (2019).

Das Unterkleid besteht aus zwei Lagen, wobei die untere sehr weit und fließend ist. Die unteren Ärmel sind Trompetenärmel.
Für kältere Tage kann dieses Unterkleid als wärmendes Extra mitgetragen werden. Außerdem schließt es das Dekoltee mit einem hohen Kragen.
Dies ist der Hauptteil des Kleides. Durch die mittlere Bahn ist es nicht zu offenherzig und wirkt erstmal schlicht und schick.
Dies ist eine schlichte Corsage mit seitlicher Verstärkung und voderer Schnürung.

Extra für dieses Outfit fertigte ich noch einen warmen, gefütterten Mantel aus Kunstleder mit Aufstellkragen.
Zu diesem Outfit gehört – neben den Standards von Mütze, Gürtel und Tasche – noch eine selbstgefertigte Kette.
Außerdem habe ich zusätzlich „Tragetaschen“ für die Verkaufsexemplare gefertigt, um mobil zu sein. Mit den mittlerweile 39 unterschiedlichen Büchern brauche ich diese aber nicht mehr.
Außerdem gehört zu diesem Outfit der „Marktmädchenkorb“, in dem die Bücher präsentiert werden können.

Das Ornamentkleid“ (2019)

Bei diesem Gewand wollte ich einen schlicht-pompösen Zweiteiler machen. Die meisten meiner Kleider hatten bis dahin mehrere Lagen, aber hier passte es nicht zu dem Konzept.

Die beiden verwendeten Stoffe hatte ich bereits vorher und es reitzte mich, mit den Ornamenten darauf zu arbeiten. Daher schließt sich das Kleid mit einem „Lappen“ über der Brust, der mit Perlen zugeknöpft wird. Das Kleid wird nach unten voluminöser und erzeugt damit einen edlen, sommerlich-lechten Eindruck. Die selbstgemachte Perlenkette vollendet das aparte Outfit.

Das Kleid ist recht luftig und daher ein wundervolles Sommergewand. Ich trug es auf dem Sommerfest des Tierparks Sababurg (2019).

Das leicht steife Unterkleid hat ein ausschweifendes Volumen, was dem Überzug einen besonders schönen Fall ermöglicht. Die Puff-Ärmel sind mit Perlen verschlossen.
Das perlenumrahmte Bruststück mit dem prominent hervorgehobenen Ornament fällt besonders ins Auge. Die weißen Säume runden das Bild ab.
Für die lauen Sommerabende gehört noch ein gefütterter Kapuzenmantel mit Überwurf dazu.

Grünes Kleid“ (2019)

Auch dieses Gewand sollte eher schlicht werden. Ein einfaches Marktkleid mit einer schicken Schnürung auf der Brust und einem langen, sich sanft mitbewegenden dunklen Gürtel.

Weiterhin ist der Rüschenkragen hervorzugeben, der dem Dekoltee schmeichelt. Und eine zusätzliche Besonderheit sind die von mir handgefertigten Ösen, durch die die Frontschnürung gefädelt wurde.

Das Kleid ist eher schlicht gehalten, aber erhält genau darüber seine reizvolle Eleganz. Zudem ist es ein sehr leichtes und weich fallendes Sommerkleid. Ein großer Vorteil ist die unkomplizierte Art des Designs, wodurch schnelle Kleidungswechsel begünstigt werden.

Dieses Kleid trug ich bei einer privaten Geburtsagslesung (2022)

Das Unterkleid ist unheimlich weich und fließend.
Das Überkleid wirkt auf den ersten Blick etwas schlicht, ist aber auf ein geschmackvolles Minimum reduziert.

rotes Kleid“ (2023)

Ein eher ungewöhnliches Farbmuster für die Märchengewandungen ist diese Mischung aus Bordeaux und Rose. Durch den leichten Musselinstoff ist es ein sommerliches Gewand und für etwas kältere Tage verfügt das Outfit noch über eine Jacke, die entweder einen breiten Kragen oder eine Kapuze hat.

Beim Kauf von Musselinstoff reitzte mich der bordeauxrote und so entstand dieses Kleid. Ich stellte dann überrascht fest, dass ich noch Leder hatte, das farblich perfekt zum dunklen Rot des Überwurfes passt. Daraus wurde dann eine Corsage. Da es sich durch die natürlich ausgefransten Ränder des dünnen Leders anbot, endet sie unten sehr ungleichmäßig. Der Gürtel hängt mittig herab, was das Rot des Oberkleides ebenso über die gesamte Gewandung zieht, wie der dunkle Saum des Unterkleides. Die Jacke ist ein Kreis mit Ärmeln, wodurch sie über den Schultern gut fällt und auch als Kapuze getragen werden kann.

Das Unterkleid ist aus Musselin und hat am Rücken eine doppelte Schnürung.
Dieser rote Überwurf wird mittig mit unsichtbaren Knöpfen zusammengehalten und fällt an dem Kragen entspannt nach außen.
Die Weste ist unten uneben, um einen natürlicheren Eindruck zu vermitteln.
Diese kreisrunde Jacke hat einen breiten Kragen, der auch als Kapuze getragen werden kann.
Hier ist das gesamte Outfit einmal inklusive der Jacke, die als Kragen drapiert ist …
… und einmal mit dem Kragen der Jacke als Kapuze.

Die Piratin“ (2019)

Bei diesem Kleid reitzte mich die Idee, einen langen Überwurf aus Kunstleder mit Schließen über der Brust zu machen. Auch hier wurden es mehrere Lagen, die sich an unterschiedlichen Stellen zu einem Kleid ergänzen.

Das fertige Design erinnerte an einen Piratenmantel, was den Spitznamen dieses Outfits begründete.

Diese Gewandung trug ich beispielsweise beim Kreativmarkt (2019) in Höxter, beim Kinderfest (2019) auf Schloss Berlepsch und bei der Lesung bei den Niederzwehrener Märchentagen (2022). 

Das hinten gebundene Unterkleid schmeichelt der Figur und trägt sich unglaublich angenehm.
Der Überwurf ist aus leichten, roten Wollstoff, Er bildet durch seine Farbe einen angenehmen Farbklecks in der Gewandung.
Der Rock bildet einen sanften Übergang zwischen der Jacke und dem roten Überwurf.
Der Überwurf wird mit einer dichten Bahn an selbstgefertigten Haken verschlossen und erinnert an einen robusten Abenteurermantel.

Die Dunkle Fee“ (2019)

In der ursprünglichen Idee sollte dieses Gewand eher rubust, winterlich und dunkel wirken. Letztlich formte dies den Spitznamen dieses Kleides. Außerdem erfeute mich sehr, dass es hervorragend zu einer älteren Jacke (2016) passt.

Dieses Outfit ist sehr stufenhaft gearbeitet, wobei sich hellere und dunklere Eben abwechseln. Das helle Unterkleid bringt zusätzliche Leichtigkeit und setzt einen Gegenpol zum schweren Wollgeflecht.

Ich trug es zum Beispiel beim „Märchentag“ (2019) auf Schloss Berlepsch.

Die engen Ärmel dieses warmen Unterkleides sind seitlich geschnürt.
Der leichte, braune Überwurf ergänzt erdige Leichtigkeit. Die Ärmel können mit Schnüren in die Armbeuge gebunden werden.
Der untere Saum des Wolloberteils ist naturbelassen. Die Ärmel sind ausgestellt, sodass sie auch unter der Corsage noch sichtbar sind.
Die Corsage ist eher breit und rustikal, was den Stil des Gewandes unterstützt.
Zu diesem Outfit gehört ein zweiteiliger Mantel. Neben dem langen Hauptmantel hat er noch einen hinten spitz zulaufenden Überwurf mit Stehkragen.
Neben einem Mantel kann auch diese Jacke als wärmenden Überzug für kalte Winterabende genommen werden.

Die Elfe“ (2019)

Dieses Gewand ist unglaublich leicht, fließend und zart. Der braune Stoff des Unterkleides war so weich, dass ich ihn auch für die Unterkleider anderer Gewandungen nutzte (Peach und grünes Kleid). Die Spitze ist nur auf der Vorderseite und schließt sich mit Knöpfen unter den Armen. Die am Unterkleid angebrachte Bauchschnürung bringt diese Spitze stilvoll in Form und der Gürtel verschwindet unter der Spitze. Da der Rücken aber eher schlicht ist, gibt es den Überwurf, der das Kleid wundervoll ergänzt.

Dieses Kleid trug ich unter anderem bei meinem ersten Märchendinner (2020) im daFranco. Denn es passte stimmungsmäßig am Besten zu dem vorgelesenen Märchen „Der Weg zu den Sternen„.

Das Unterkleid verfügt über eine ungewöhnliche Front-Schnürung, die den Spitzenüberwurf elegant einfasst.
Der Spitzenüberwurf hat einen schlichten Rückenteil und ist mit Knöpfen unter den Armen zusammengefasst.
Der braune Saum fügt den gräulichen Überwurf in das bräunliche Esamble ein.
Passend zu dem luftigen Outfit kann dieser Sommermantel ergänzend dazu getragen werden.

Das Marmorkleid“ (2023)

Nachdem ich den marmorgemusterten Musselinstoff gefunden hatte, wollte ich ihn zu einem sommerlich-leichten Märchenkleid mit eher wenigen Lagen verarbeiten. Ich brauchte lange, um ein passendes Design und die dazugehörigen Stoffe zu finden. Letztlich hatte ich aber alles schon im Haus: Der weiße Stoff für das Unterkleid, das braune Leder für die Weste, das weiße Leder für den Gürtel und das braune Saumband für die Akzente.

Das Design war auch ziemlich knifflig: Vom Leder gab es nicht genug, sodass die Weste nicht bis zu den Knöcheln reichen konnte. Daher musste ich das Unterkleid hinzufügen, um den leichten Musselinstoff blickdichter zu machen. Und die Ärmel konnten – auch wegen Stoffmangel – nicht am Bruch geschnitten werden, wodurch sich das ungewöhnliche Ärmeldesign erklärt. Ich bin aber trotzdem durchaus zufrieden mit dem Ergebnis.

Das einfache Unterkleid dient in erster Linie dafür, dass der dünne Musselinstoff nichts durchschimmern lässt und die Schlitze an den Armen eine weitere Schicht haben.
Der leichte Musselinstoff hat außen geschlitzte Ärmel und einen dunklen Saum.
Die braune Lederweste ist an den Trägern mit einem Faltenwurf zusammengerafft.

braune Rüsche“ (2022)

Farblich in erdtönen gehalten hat dieses Kleid die Möglichkeit, schlicht oder rüschig getragen zu werden. Dies liegt an dem „Oberteil“, das über dem schlicht gehaltenen, ärmellosen Unterkleid getragen werden kann. An diesem sind sowohl der Kragen als auch beide Schichten der Ärmel befestigt.

Die Ärmel bestehen aus einem langen Teil in der Farbe des Unterkleides und geschlitzten, ellbogenlangen Ansätzen des Überzuges. Der Überzug hingegen hat eine leichte Verlängerung der Schultern, um über den Übergang zu den Ärmeln hinweg zu täuschen. Außerdem zieht das dunkle Saumband den Braunton der tief ausgeschnittenen Corsage über das gesamte Gewand.

Dieses Kleid war das erste, das von jemand anderem getragen wurde, als ich im Rahmen der Niederzwehrener Märchentage (2022) eine hilfreiche Begleitung an meiner Seite hatte. 

Dieses geschnürte Oberteil beinhaltet den „pompöseren“ Teil des Kleides: Die zweilagigen Ärmel und den Rüschenkragen. Es kann im Essamble getragen oder weggelassen werden.
Der Überzug hat mittig einen großen Schlitz und leicht angedeutete Schulterausläufe, damit damit nicht so auffällt, dass die Ärmel eigentlich zur darunter liegenden Schicht gehören.
Die Corsage ist mit einem tiefen Ausschnitt und drei Schnallen versehen. Außerdem ist sie mit einem dunklen Saumband umrandet.
Das Kleid kann auch ohne das Oberteil getragen werden, wodurch es schlichter und sommerlicher wird.

lila Kleid“ (2020)

Mit diesem etwas rustikaleren Gewand wollte ich ein Herbstkleid fertigen. Die erdigen, teilweise lilafarbenden Töne und der schwere Saum erzeugen den Eindruck von Stabilität und Gesetztheit. Außerdem wollte ich hier eine Unterbrustcorsage fertigen, die mit farblich passenden Knöpfen zugebunden wird.

Da das Unterkleid etwas zu kurz geworden war, fügte ich den schweren, lilafarbenden Saum an, dessen Stoff sich auch in der Gugel und in der Corsage wieder findet. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es wirklich Vergnügen macht, diesen festen und volumengebenden Saum beim Gehen vor sich her zu schieben.

Dieses hinten geschnürte Unterkleid mit engen Ärmeln verfügt über einen verstärkten Ziersaum.
Die Ärmel dieses Überzuges sind sehr ausgestellt und der mittlere Schlitz lässt Blick auf das dunkle Unterkleid.
Die Unterbrustcorsage verfügt über eine Reihe lilafarbender Knöpfe.
Zu diesem Gewand gehört ein kleiner, gefütterter Mantel.

Wasserblau“ (2020)

Als ich einen leicht transparenten, fließenden blauen Leinenstoff fand, wollte ich dieses blaue Gewand fertigen. Das Gewand verfügt über ein weiches, dunkelblaues Unterkleid und hat dann diesen mit Einsätzen voluminös gefertigten Leinenstoff. Ärmel und Kragen können über dieses Kleid gezogen werden. Der Überzug ist wieder aus steiferen Stoff, der mit Haken unsichtbar aneinander schließt und durch den breiten Gürtel gehalten wird.

Auch als schlichtes Sommerkleid tragbar gewinnt dieses Kleid durch Keileinsätze zusätzliches Volumen.
Der ausschweifende Kragen und die Puff-Ärmel können seperat an dem Kleid befestigt werden.
Der steifere Stoff des Überwurfes wird durch Harken zusammengehalten und gibt dem Esamble Form.

blaues Netzkleid“ (2023)

Ich fand einen interessanten Netzstoff, den ich mit bereits vorhandenen Stoffen kombinieren konnte, um ein komplexes und zugleich harmonisches blaues Kleid zusammen zu stellen. Ausgangspunkt war, dass ich ein fließendblaues Kleid mit einem Tellerrock haben wollte. 

Das fertige Kleid ist nun ein harmonischer Zusammenschluss zwischen den einzelnen Schichten, die in Farbigkeit, Struktur und Eigenschaften unterschiedlich sind.

Das Unterkleid hat voluminöse Ärmel, um unter dem Netzcape einen farblichen Kontrast zu bilden.
Der dunkle Tellerrock fällt zugleich weich und schwer.
Die dunkelbaue Weste fällt in abgerundeten Einzelbahnen, um eine weiche Verbindung zwischen den Oufitteilen zu erzeugen.
Das Netzcape bildet einen sichtdurchlässigen Akzent.

Blaue Spitze“ (2021)

Dieses Kleid ging im Design größtenteils von den Spitzeneinsätzen aus. Ich hatte sie eigentlich mit einem farbgleichen Stoff kombinieren wollen, aber sie passten überaus gut zu dem hellblauen Mantelstoff mit den cremfarbenden Ornamentstickerein. Durch die Spitze entstand auch eine ganz besondere Art von Ärmeln.

Dieses Kleid kann mit oder ohne Unterrock getragen werden. Mit hat es den Vorteil, dass es ein bisschen mehr Volumen bekommt, wodurch die unterschiedlichen Schichten etwas besser hervorstecken.

Das dunkle Unterkleid verfügt über lange Ärmel und eine Rückenschnürung. Der dunkle Stoff ist sehr weich und angenehm zu tragen.
Der an der Taille geschnürte Rock hat eine mittige Bahn, sodass durch die dadurch entstehenden Schlitze das dunkle Unterkleid besser zur Geltung kommt.
Die blaue Corsage ist hat vorne Schnallen und hinten eine Schnürung. Damit ist sie für mehrere Größen flexibel nutzbar.
Der offene Mantel hat cremfarbende Ornamentstickerein, die gut mit den hellen Spitzeneinsätzen harmonisieren.

Blumen“ (2019)

Hierbei handelt es sich wieder um einen eher schlichten und sommerlichen Zweiteiler. Das blaue Unterkleid wird von einem Überwurf mit blauem Blumenmuster umflossen. Durch die wenigen Lagen, den luftigen Schnitt und die verwendeten Stoffe ist dieses Kleid gut für heißere Tage geeignet.

Da der Überwurf nur von einem Gürtel gehalten wird, fällt er nicht immer wie gewünscht, aber er trägt sich trotzdem gut. Später ergänzte ich den Überzug um unsichtbare Haken, damit er etwas stabiler lag. Zudem ist dieses Kleid das einzige ohne dazu passende Mütze.

Im Rahmen dieses Kleides entstand noch ein blauer Mantel mit einer ergänzenden Gurgel, die nun auch mit anderen blauen Outfits verwendet werden können. 

Ich trug dieses Kleid, als ich in die Lilli-Jahn-Schule zu einer Lesung (2019) eingeladen worden war. Sie hatten dort eine Projektwoche über Bücher.


Rosen“ (2020)

Dieses Gewand entstand durch das Finden des Rosenstoffes, der für die Jacke verwendet wurde, und entwickelte sich überaus prozesshaft. So sollte der helle Überwurf eigentlich eine zusätzliche, mittlere Bahn haben, aber das sah nicht gut aus. Und bei der Jacke war so unklar, welche Seite außen sein soll, dass eine Wendejacke entstand.

Das Motiv der Rose findet sich in diesem Esamble wiederholt in der Jacke, dem Kragen und den Knöpfen der hellen Seite.

Der Kragen des Unterkleides wird von einer zierlichen Rosenbrosche zusammengehalten.
Der Überwurf verfügt über einen sehr volumunösen Kragen und weite Rüscheärmel, die durch die Jacke hindurch sichtbar sind.
Auf der dunklen Seite der Wendejacke sind die Nähte mit dicken dunkelbraunen Streifen hervorgehoben, was den Schnitt betont.
Die helle Seite der Wendejacke wird durch Zierhaken mit Rosen zusammengehalten.
Dies sind die Haken mit Zier-Röschen, mit denen die helle Seite der Wendejacke geschlossen wird.
So sieht das Esamble mit der hellen Seite der Wendejacke aus.

Weißer Schwalbenschwanz“ (2021)

Die weiße Jacke hat leichte Ornamente, die sich dezent vom weichen Leinenunterkleid abheben. Durch die leichten Stoffe ist dieses Kleid sehr sommerlich und gut für heißere Tage geeignet. Die Schnürung der Jacke macht das Anziehen etwas umständlich, aber wirkt durch die längeren Seiten sehr hübsch.

Ich hatte es schon mal bei einer anderen Märchengewandung versucht, die entsprechenden Gesichtspunkte dieses Outfits zu treffen: Hell, sommerlich, Schwalbenschwanzjacke. Aber dieses Set scheint mit gelungener.

Der schlichte Unterrock hat eine taillierte Schnürung.
Das Überkleid hat vorne zwei Schlitze, wodurch der auf diesem Bild ergänzte Unterrock durchschimmert. Obwohl die Farben nahezu identisch sind, entsteht trotzdem ein komplexerer Eindruck.
Die Jacke hat hinten einen leichten Schwalbenschwanz, eingeschnittene Ärmel und eine Schnürung vorne.
Dieses Bild zeigt das Outfit von hinten, wodurch der Schwalbenschwanz der Jacke im Ensemble wirkt.

blaues Kleid“ (2023)

Eher breit und locker geschnitten eignet sich dieses Kleid für wärmere Tage. Das schimmernde Oberkleid hebt sich wertig vom Musselin-Unterkleid ab. Und Knöpfe mit Perlmuttköpfen an den Ärmeln, dem Gürtel und dem Verschluss des Überwurfes.

Ich fand ein interessantes Wickelkleid-Schnittmuster, das ich ausprobieren wollte. Dazu eignete sich der Oberstoff sehr gut und dann folgte das dazu passende Unterkleid aus Musselin. Ich habe diesen Entwurf häufiger verändert und Stoffe miteinander getauscht, weil ich nicht immer so zufrieden war.

Das Unterkleid ist aus Musselin und hat Ärmel, die an der Außenseite mit Perlmuttartigen Knöpfen zusammengehalten sind.
Die Ärmel haben Akzente aus Perlmuttknöpfen.
Der Überwurf besteht aus einem Wickelrock-Schnittmuster der 50ger/60ger Jahre und schließt vorne mit Perlenknöpfen.

Komplimentär Kleid“ (2023)

Eine vielschichtige Gewandung mit einer zusätzlichen Kombinationsmöglichkeit. Anfangs sollte dieses Outfit gar nicht so komplex werden. Aber nach und nach entwickelte es sich weiter. Die langen Ärmel des Unterkleides verfügen über ornamenthafte Metallmanschetten, die den Ärmeln ein besonderen Puff verleihen. 

Der ursprüngliche Stoff war eine alte Gardine aus einem Secondhandladen (aus dem auch ein Ballkleid entstanden ist). Den dazu passenden Unterstoff zu finden, war extrem schwer und letztlich war der einzig farblich passende ein sehr schwerer, fester Stoff, der nun das Unterkleid bildet. Und da das grüne Kunstleder so gut passte, hat dieses Kleid nun eine zusätzliche Corsage.

Eine weitere Besonderheit ist die rote Schicht, die bei Bedarf dazu genommen werden kann. Sie besteht aus einer gefärbten Tischdecke und verfügt über Stickereien, die das Versäumen der Ränder überflüssig gemacht haben. Dadurch entstand ein gewellter Abschluss an den unteren Kanten, die eine verspielte Leichtigkeit vermitteln. Eigentlich hätte der Komplimentärkontrast von Grün und Rot auch gut funktionieren und an eine Rose erinnern sollen. Aber dieser Effekt scheint weniger reizvoll, als zunächst gedacht, weshalb das Kleid eher als grün-baiges Kleid funktioniert.

Das Unterkleid hat ornamenthafte Metallmanschetten, welche einen edlen Akzent erzeugen.
Das grüne Oberkleid ist in der Mitte offen und soll das Unterkleid umspielen und mit dem restlichen Kleid verbinden.
Die grüne Corsage ist mit einem baigen Band zusammengebunden und auf die rote Schicht abgestimmt.
Die Baige Corsage rundet die Gewandung ab, indem es die Farbe des Unterkleides spiegelt und somit das Gesamtbild zusammenführt.
Die rote Schicht ist optional. Sie bildet einen intensiven Komplimentärkontrast und vermittelt durch die zwei Rocklagen und ihren geschwungenen Saum einen natürlichen Eindruck.
Hier ist das Outfit unter Einbeziehung des Komplimentärkontrastes.

grüne Spitze“ (2020)

Ursprünglich war dieses Esamble für eine alte Jacke von 2013 gedacht und sollte darauf aufbauen. Dann ergab sich aber doch, dass eine eigene Jacke gefertigt wurde, die ähnliche Designmerkmale hat, aber besser zu diesem Gewand passt.

Das frische Grün in Kombination mit dem Baige und der Spitze soll einen frühlingshaften, unbeschwerten Eindruck erzeugen.

Das Unterkleid ist am Rücken und an den Ärmeln mit feinen Holzknöpfen geschlossen.
Dieser Rock besteht aus zwei Schichten. Einen Spitzenrock mit dunkelgrünem Untergrund und einem frühlingsgrünen Überwurf, der sich an die Jacke schmiegt.
Diese Jacke wurde extra für dieses Esamble gefertigt und schmiegt sich hervorragend an die anderen Elemente an.
Diese Jacke bildet die Inspiration für dieses Esamble und kann auch damit getragen werden.

Peach“ (2019)

Auch dieses Kleid hat den weichen, braunen Unterstoff, den auch zwei der anderen Gewänder haben. Dieses Mal ist es ein kurzärmliger Schnitt, der die Unterarme frei lässt.

Der grüne Stoff verfügt über eine sehr weiche Oberfläche, die an die Haut eines Pfirsichs erinnert (daher der Spitzname). Das Design entwickelte sich sehr prozesshaft. Ich wollte mich nicht wiederholen und so entstand etwas sehr asymetrisches.

Der weite Kragen und die kurzen, mit Bändern versehenen Puff-Ärmel bestimmen das Design dieses Unterkleides.
Das Assymetrische Kleid verfügt über eine seitliche Schnürung, ausgestellte Schultern und verschiedene Stellen, an denen der Stoff flattern kann.
Die Corsage dieses Esambles ist breit geschnitten und an den Seiten zu schnüren, damit es sich gut mit der seitlichen Schnürung des Überwurfes zusammenfügt.

Hier eine kleine Sammlung, um einen Eindruck zu bekommen, wie die Kleider am lebenden Körper aussehen:

2 Antworten auf „„Märchengewandungen““

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