Sommer 2023: Landesgartenschau Höxter

Ich hatte 2023 die Möglichkeit, Teil des Programmes der 19. Landesgartenschau von Nordrein-Westfahlen in Höxter an der Weser zu sein. In der Zeit vom 20.04-15.10.2023 finden in einem wunderschön hergerichteten Höxter diverse Veranstaltungen statt. Ich werde mit meinen Märchen und diversen Lesungen ein Teil davon sein, oder in Gewandung über das Gelände streifen. Wenn ich keine geplanten Lesungen gebe, ist es natürlich trotzdem möglich, mich in Gespräche zu verwickeln oder eine kleine Privatlesung zu erhalten. Die Termine, an denen ich voraussichtlich anwesend sein und Lesungen halten werde, sind:

20.04.2023 – Eröffnungstag

25.04.2023 – Der Tag des Baumes: Der Wunderbaum / Goldregen

29.04.2023 – Der Tag des Tanzes: Die kleine Tänzerin / Das Spiegelmädchen

06.05.2023 – Das Genuss-Wochenende: Die Wunder der Alltäglichkeit

24.06.2023 – Rosenduft und Märchen: Die Wunder der Alltäglichkeit / Die schwarze Rose

01.07.2023 – Tag der Gesundheit: Die Wunder der Alltäglichkeit / Das verborgene Licht

02.07.2023 – Tag der Literatur

16.07.2023 – Märchentag

25.09.2023 – Weltherztag: Das zerbrochene Herz / Milas Gebet

15.10.2023 – Abschluss


Am 20.04 war die Eröffnung. Ich meanderte über das Gelände, schaute mir
schöne Orte an, an denen ich mich später aufhalten könnte und knüpfte erste
Kontakte. Später am Tag traf ich unerwartet auf Oliver Köhler vom WDR.
Es entwickelte sich ein Gespräch, an dessen Ende ich für "Hier und Heute"
interviewt wurde. Ich bin von Minute 13:30-14:47 zu sehen.
Es war ein sehr spannendes Erlebnis!

Für den 25.04 waren meine ersten Lesungen geplant. Die erste war leider
nicht so gut besucht, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war unter der
Woche und eher kalt. Außerdem war die erste Lesung recht früh. Daher waren
bei der ersten Lesung keine Zuhörer. Wir nutzten diese Zeit also dafür, in
dem wunderschönen Ambiente der Mustergärten ein paar Fotos zu machen und
die Gegend noch besser zu erkunden. Bei der zweiten Lesung traf ich dann
auf ein sehr interessiertes Paar, das sich die Lesung gerne anhörte.
Ich las "Der Wunderbaum" und mir ging das Autorenherz dabei auf, wie sehr
die beiden sich darauf einließen. Sie waren so begeistert, dass sie sich
sogar die Folgetermine merken und ihren Freunden davon erzählen wollten.
Ich würde mich sehr freuen, die beiden noch einmal zu meinen Zuhörern
zählen zu können. Weiterhin spendete ich heute ein paar meiner Bücher
für den Bücherschrank im Lesegarten.

Ich hatte am 28.04 ein Mikrofon mit, um meine Stimme zu verstärken, und war
auf der Galeriebühne. Dieses Mal war die erste Lesung ("Die kleine Tänzerin")
besser, bei der sich ein einzelner Zuhörer zur Mitte des Märchens hin direkt
vor die Bühne stellte und mit geschlossenen Augen in dem Märchen eintauchte.
Das war sehr schön. Es ist immer wieder rührend zu sehen, wenn meine Märchen
Menschen erreichen. Auf die zweite Lesung ("Das Spiegelmädchen") schien aber
leider keiner groß zu reagieren. Aber ich sammle von Lesung zu Lesung immer
ein bisschen mehr Erfahrung und werde hoffentlich irgendwann im Verlauf
der Landesgartenschau noch wirklich erfüllende Momente haben. Dieses Mal
begann ich, die Lesungen mit Video aufzunehmen. So hatte ich zumindest eine
gewisse Motivation, überhaupt anzufangen, statt auf Zuhörer zu warten.

Der 07.05. begann damit, dass sich ein Hirschkäfer in meinem Bein gekniffen hatte. Das hat zwar nichts mit meinen Lesungen zu tun, war für mich aber trotzdem eine sehr faszinierende Begegnung. Bei der Lesung von "Die Wunder der Alltäglichkeit" stand eine kleine Familie vor mir und hörte zu. Nach der Lesung lobten sie meine sehr beruhigende Stimme, in der ich vorgetragen hatte. An jenem Tag war für den Nachmittag keine Lesung mehr angesetzt und ich nutzte die Zeit, um auf dem Gelände zu meandern und zu schauen, ob sich Begegnungen, Gespräche oder Spontanlesungen ergeben. Außerdem nutzte ich die Zeit, in der ein paar wunderschönen Anlage ein paar Fotos von meiner Gewandung zu machen. Nachmittags waren wir von den Galeriegärten zum beim Schöpfungsgarten angelangt und dort entwickelte sich ein Gespräch, das zu einer kleinen Privatlesung von "Die rote Träne" für fünf Leute führte. Es war eine schöne Stimmung und machte mir Vergnügen.



Irgendwie stand der 24.06 unter dem Motto der Drei. Ich gab drei Lesungen und
bei allen drei Lesungen begleiteten mich drei Zuhörer auf die Reise. Bei der
ersten Lesung entschied ich mich spontan, dass ich "Milas Gebet" lesen wolle,
statt "Die Wunder der Alltäglichkeit". Ein Elternpaar mit ihrer Tochter
setzten sich zu mir und lauschten. Als zweites Märchen las ich wie geplant
"Die schwarze Rose". Da es mein erstes Mal mit diesem Märchen war, war ich
durchaus überrascht, wie gut sich das Märchen zum Vorlesen eignet. Es machte
Vergnügen, in die Rollen zu schlüpfen und viel Schauspiel mit in die Lesung
mit einfließen zu lassen. Die Zuhörer waren dieses Mal ein Ehepaar und ein
Mann. Es war total schön, wenn ich in die Gesichter sah, und erkennen konnte,
dass sie eine gute Zeit hatten. Nahezu direkt nach der Lesung kam ein kleiner
Junge zu mir und fragte, ob hier die Lesung sei. Er zeigte sich betrübt, dass
es schon vorüber sei und ich bot ihm an, dass er mir noch ein paar weitere
Zuhörer holt und ich dann einfach ein Märchen seiner Wahl lese. Dafür bin ich
ja da. Er holte mir seine Schwester und seine - wie ich annehme - Großmutter.
Die Kinder wählten "Die rote Träne". Ich bin mir nicht sicher, ob sie dem
Märchen so viel abgewinnen konnten, aber auch sie schienen Spaß zu haben.
Die verbliebenden Termine konnte ich leider aus privaten Gründen nicht
wahrnehmen. Ich hätte mich sehr gefreut, "Das verborgene Licht" zum ersten Mal
vor Publikum zu lesen, freie Lesungen anzubieten und zu Meandern. Ich wäre
neugierig auf die Begegnungen und neuen Geschichten gewesen.
Aber leider kann man nichts machen, wenn das Leben zuschlägt. Und es war im
Nachhinein betrachtet eine sinnvolle Entscheidung.

Dennoch muss ich schweren Herzens zugeben, dass die Landesgartenschau Höxter
- wie schön und vielseitig sie auch war - nicht wirklich das richtige Ambiente
für meine Märchenlesungen war. Formell bin ich nach wie vor von der Themennähe
überzeugt. Aber es gelang mit vor Ort leider nicht, die Mischung aus Stimmung,
Ruhe, Erreichbarkeit und Bequemlichkeit, die ich für meine Märchenlesungen
gebraucht hätte, zu erzeugen. Vielleicht lässt sich das ein bisschen darauf
zurückführen, dass die Besucher mehr zum zwanglosen Flanieren gekommen waren
und es entsprechend etwas schwerer war, für eine halbe Stunde an einem Ort
zuzuhören, wenn das nicht vorher eingeplant war. Nicht zuletzt, weil der von
mit gewählte Standort vermutlich nicht genug für ein längeres Ausharren einlud.
Ich hatte mich bei der Wahl des Standortes für Ambiente und Ruhe entschieden.
Das ging aber nachhaltig auf Kosten von Erreichbarkeit und Bequemlichkeit. Ich
war am Ende des Geländes und sehr abgeschieden von dem verdichteten Getrubel
der Hauptattraktionen, wodurch ich nur sehr wenig "Laufkundschaft" hatte.
Das war gleichzeitig gut und schlecht: Die Lesungen waren sehr entspannt und
ungestört von äußerer Unruhe und Bewegung, aber dadurch kamen nicht viele
Leute zufällig vorbei, die sich spontan zum Zuhören entschließen konnten.
Dazu kam, dass es zu den Zeiten der Lesungen an meinem Standort oft zu hell
und zu warm war, was es potentiellen Zuhörern - kombiniert mit dem Fehlen von
(bequemen) Sitzgelegenheiten - sehr erschwerte, sich in Ruhe auf die gelesenen
Geschichten einzulassen. Das war sehr schade. Dennoch würde ich auch jetzt im
Nachhinein die Lokation der Galerie-Bühne den anderen (Lesegarten, Weserufer
und Schöpfungsgarten) vorziehen. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und die
Atmosphäre war einfach extrem schön. Was ich allerdings gerne noch ausprobiert
hätte wäre, in einen der nahen Mustergärten zu gehen, wo es Schatten, einige
Stühle und Sitzsteine gab. Aber dazu kam es leider nicht mehr, da ich aus
privaten Gründen nicht an den restlichen Terminen teil nehmen konnte.

Was mir sehr leid tut ist, dass es mir schwer gefallen ist, bei dem Event
wirklich anzukommen. Ja, ich habe die Lesungen genossen, die Begegnungen haben
mich berührt, das Gelände war wirklich außergesprochen schön und ich habe die
eine oder andere neue Erfahrung gemacht. Aber trotzdem erzählt mein kleines
Künstlerherz von einem tiefen Bedauern darüber, dass es nicht "mehr" war.
Dass die Begegnungen hätten tiefer sein können. Dass die Lesungen hätten noch
besser sein können. Dass das Gefühl von Wertschätzung und Anerkennung hätte
präsenter sein können. Teilweise hatte dies vermutlich auch viel mit meinen
Entscheidungen zu tun. Aber ich fürchte, ein Stückweit habe ich dann mit
meinen Geschichten doch nicht so gut in das Setting gepasst, wie ich es mir
wohl vorgestellt und gewünscht hätte. Und während viel davon bereits
voraussehbar gewesen ist, bin ich doch froh, dass ich es ausprobiert habe.
Ich hoffe, dass mir die Erfahrungen, die ich auf diesem Event gesammelt habe
mich begleiten und in Zukunft hilfreich zur Seite stehen.

 

Impressionen:

Romance-Bilder

Inspiriert von den „Romance Cards“ aus der Witcher Computerspielreihe habe ich 2015 begonnen, meine Larp-Charaktere in ähnlicher Weise zu verewigen. Hierbei zählen alle Charaktere, die ich gespielt habe: Cons (ein Wochenende), Kampanien (mehrere Veranstaltungen), Tavernen (Abendveranstaltung), NSC (gestellte Rolle), Zweitcharaktere (kurzes Auftauchen), Online-Larp (Abendveranstaltung) und auch Theater (Bühnenveranstaltung).

Stockbrotschlangen 2021

Halloween 2021 war ich bei einer Party, bei der „gruseliges Essen“ mitgebracht werden sollte. Kurze Zeit zuvor hatte ich feststellen dürfen, dass die „Sonntagsbrötchen“ von Knack und Back sich hervorragend als Stockbrot eignen. Von da aus entwickelten sich die Stockbrotschlangen.

Um die Schlangen herzustellen habe ich mir die vorbereiteten Fertigbrötchen und ein paar Zutaten (Pinienkerne, Schokolinsen, Schokoladenraspeln, Käse, Kräutersalz) geholt und alles vorbereitet. Natürlich kann man das auch mit selbstgemachten Stockbrotteig machen. Die einzelnen Teigportionen rollte ich zu Schnüren und schnitt sie an einem Ende ein. Das würde der Mund werden. Dort drückte ich zwei Pinienkerne als Zähne hinein und zwei Schokolinsen als Augen. Dann rollte ich die Schlange in ihren Schuppen: Schokoladenraspeln für süß, Käse für herzhaft, Kräutersalz für würzig und nichts für Natur. Hierbei war mir wichtig, dass die Geschmacksrichtungen etwas unterschiedlich sind, aber auch gut im Teig halten, ohne zu tropfen oder abzugehen. Bestimmt gibt es da noch andere Dinge, die als „Schuppen“ geeignet sind.

Als nächstes legte ich die Schlangen in ein „Schlangennest„. Dafür nahm ich zwei Auflaufformen, die ich übereinander stapelte. Zwischen ihnen waren Kühlakkus, damit den Schlangen nicht zu warm wurde. Denn Wärme ließ den Teig verlaufen und dann wäre es nur noch eine gigantische Masse gewesen. Durch die Kühlakkus hielten die Schlangen weitestgehend ihre Form, wobei sie sich etwas zusammenzogen und so an Länge verloren. Trotzdem habe ich die Schlangen weitestgehend zu ihren jeweiligen Geschmacksrichtungen gelegt, da die „Schuppen“ durchs beeinanderliegen sich natürlich etwas austauschten.

Auf der Party konnten die Schlangen um einen Stock gewickelt und problemlos über dem Feuer gebacken werden, wie es für Stockbrot üblich ist. Es lohnte sich aber, sie vor dem Aufwickeln nochmal etwas in die Länge zu ziehen, da sich der Teig durchaus etwas zusammengezogen hatte. Später wurden die restlichen Schlangen (ich hatte etwas zu viele mitgebracht für eine Feier, bei der jeder was zu Essen mitgebracht hat) auf ein Backblech getan und ganz normal im Ofen gebacken. Auch so schmeckten sie.

„Mini-Schwinge“

Nachdem mein Mann und ich unserem Umfeld unsere Schwangerschaft verkündet hatten, gratulierte uns ein befreundeter Larper herzlich zu unserer „Mini-Schwinge„. Mein Mann nahm das sofort auf und erklärte, dass wir nun gleich damit beginnen sollten, die Rüstung zu bauen. Und in meinem Gehirn begann es zu arbeiten. Eine Plastikrüstung, wie wir sie haben, das sei doch noch etwas früh … aber … man könnte ja eine nähen! Für ein Baby! Dann überlegte ich weiter und stellte fest, dass es sinnvoll sei, die Rüstung in der Größe zu schneidern, wenn das Kind beginnt, laufen zu lernen, weil es dann ja auch gleich gepolstert ist. Also besorgte ich mir bei Cut&Sew ein Babyoutfit in Größe 80, extrahierte daraus ein Schnittmuster und arbeitete dann an meiner Mini-Schwingenrüstung. Ich finde, sie ist erstaunlich gut gelungen und ich vermutlich wird es ein Schwingen-Familien-Schooting geben, wenn die Rüstung unserem Kind passt.

Die Rüstung besteht aus einer „Lederklamotte“ aus schwarzem Jersey und einer gräulichen Rüstung. Die Unterklamotte umfasst einen schwarzen Body und eine schwarze Hose, sowie Handschuhe und Strümpfe. Die Rüstung hat einen Torso mit dem Logo, zwei Beinteile, zwei Unterarmschützer und zwei Oberarmschützer. Der Helm teilt sich in eine Mütze und ein Lätzchen. Alle Rüstungsteile sind innen mit schwarzem Jersey gefüttert. Zusätzlich sind sie mit Wattefließ gefüttert. An manchen Stellen ist das Fließ doppelt, um eine Höhenabstufung zu erreichen, Zusätzlich wurde die Rüstung partiell mit Bleiche bearbeitet, um den Rosteffekt der Originale nachzustellen. Sowohl im Aufbau als auch im Design habe ich versucht, mich sehr an die originalen Rüstungen zu halten.

Da ich es als eine ziemliche Verschwendung empfand, die ikonische Minischwinge – von der kurzen Zeitspanne des Tragens abgesehen – im Schrank versauern zu lassen, fertigte ich kurzerhand aus dem gleichen Schnittmuster eine Puppe in der passenden Größe an. Nun hat diese Familie eine Schwingenpuppe ;).

„Halbplastik“

Angelehnt an meine ständig wachsende Bilderreihe der „drei Bilder“ wünschte sich eine Freundin von mir eine Halbplastik zum Thema „Alice im Wunderland„. Da ich meinen Gewohnheiten aber nicht ganz abschwören kann, bot ich ihr stattdessen drei Halbplastiken ihrer Wahl an. Sie wählte zusätzlich „Der Zauberer von Oz“ und „Harley Quinn„. Dies seien drei weibliche Heroinen der Popkultur, die für sie besonders ansprechend seien.

Bei Alice bot sich als plastischer Teil der Rock an. Dafür schnitt ich ein Stück Stoff zurecht und bearbeitete es mit Stoffhärter.

Bei Dotothy vom Zauberer von Oz entschied ich mich dazu, Glindas „Seifenblase“ mit einer halben Plastikkugel darzustellen.

Und für Harley besorgte ich mir ihren Baseballschläger. Durch „Suicide Squad“ hatte sich um diese Figur ja ein Merge entwickelt, bei dem auch ein Stift in genau der passenden Größe dabei war.

„Der Willmuss“

Im Rahmen meiner frühen therapeutischen Tätigkeit fiel mir auf, wie häufig Menschen sich selbst mit der Aussage „Ich muss …“ unter Druck setzen. In solchen Situationen macht es hier Sinn, die Absolutheit dieser Formulierungen zu hinterfragen. Und die Formulierung teilweise mit „Ich will“ oder „Ich möchte“ zu ersetzen. Allerdings stieß ich – sowohl im Außen als auch bei mir – auf Dinge, die einem intensiven inneren Drang entspringen. Eine Art Müssen, die intern motiviert ist. Um diese Form von dem belastenden „Ich muss“ zu unterscheiden, begann ich manchmal mit einem Augenzwinkern zu sagen: „Der Willmuss ist das einzige Müssen, das hier Raum hat.“ Dadurch entwickelte sich bei mir nach und nach „Der Willmuss“. Eine kleine innere Instanz aus der Familie der Impulse, die das Wollen und das Müssen auf potentialsträchtigste Weise miteinander vereint. Ein Wollen, das so intensiv und definierend geworden ist, dass es zur Notwendigkeit geworden ist. Aber nicht als Belastung, sondern als Motivation.

So entstand der Willmuss. Aus dem Willmuss entwickelte sich ein ganzer Komplex aus „Impulsen“, die schließlich in einer kleinen Geschichte Ausdruck fand. Diese Geschichte wartet jetzt in meiner Schublade auf den Moment, dar sie endlich zu einem kleinen, illustrierten „Therapiebüchlein“ wird. Nach dem Vorbild von „Der Seelenvogel“ oder „Mein schwarzer Hund„.

Und da ich fürchte, dass die Geschichte noch ein bisschen warten muss, möchte ich die „Impulse“ in diesem Rahmen schon mal mit ihren aktuellen Illustrationen ein bisschen vorstellen:

Der Brauche

„Er schlüpfte aus dem ersten Schrei des Säuglings, geboren aus dem drängenden Wunsch zu leben. Mit tränenfeuchten, großen Knopfaugen blickt er aus seinem pummligen Körper hinaus in die Welt. Seine Pauspacken und sein bunten, lockiges Fell lassen ihn gar niedlich und bedürftig erscheinen, sodass man ihm gerne etwas Gutes tut. Öffnet er jedoch seinen kleinen Schmollmund, so entschlüpft ihm ein Brüllen. Ein Brüllen, dass drängend und ungeduldig ist und direkt. Und nährt sich ihm das Begehrte, dann greift sein dreigliedriger Schweif danach
und lässt es nimmer mehr gehen.“ 

Der Will

Der Wollen erwuchs aus der ersten Begierde. Die stechenden Augen über seiner schmalen Schnauze brennen vor Verlangen und die scharfen Krallen seines schlanken, sechsfüßigen Leibes sind bereit für den Kampf. Sein spitzer Schrei geht durch Mark und Bein. Er klingt fordernd und ist gespeist con der unbändigen Sorge, zu kurz zu kommen. Dieser Schrei erinnert an einen Angriff. Dieser Impuls ist stets bereit, seine hohen Ziele zu erreichen.

Der Sollte

Auch gibt es den Sollte. Sein träger, dicker Körper behindert jede Bewegung und seine müden Augen blicken traurig in die Welt. Sein Rufen klingt stets wie ein erstickter Seufzer und wann immer er ihn tut, scheinen die harten Hornplatten auf seinem Rücken schwerer zu werden. Geboren ward er durch die äußeren Moralien, die seine vier hängenden Ohren gar gut entfangen und halten.

Der Kann

„Die langen, sensiblen Schnurrhaare des Kann sind gar trefflich, um seine Nische zu finden. Und die kräftigen Beine seines muskulösen Körpers tragen ihn überall hin. Geboren ward dieser Impuls aus dem ersten Trotz. Er ist in jeder seiner Bewegungen stolz und kontrolliert. Er ist der Bruder des Wollen und gemeinsam können sie die Feuer des Trotzes entzünden und die Welt neu erschaffen. Doch zu welchem Preis?“

Der Wünschte

„Der Wunsch ist ein sanfter, gar unscheinbarer Impuls. Seine Augen sind zumeist geschlossen und seine Schnurrhaare vibrieren zu einer unhörbaren Melodie. Er ist geboren aus der reinen Demut und ist stets zurückhaltend, brav und vertrauensvoll. Er kuschelt sich gerne hinein in sein weiches, flauschiges Fell aus weiß-silbriger Wolle. Seine kurzen Beine tragen ihn nicht. Und will er sich bewegen, so öffnet er seine tiefen, traurigen Augen. Aus ihnen spricht eine so tiefe und rührende Sehnsucht, dass er getragen wird wo immer er hin will.“

Der Muss

Der Muss entstand aus den ersten Regeln und Pflichten des Menschen. Regeln, die vom Außen herangereicht wurden an des Herzens Landschaft. Seine langen, schwarzen Haare fließen wie Teer über den Boden und machen jede Bewegung schwer. Seine schlaffen Ohren hängen schlapp hinunter und hören doch jedes auferlegte Wort. Dieser Impuls ist gar kräftig und trotz seines schweren Fells vermag er sich unerbittlich voran zu quälen. Was bleibt ihm auch? Denn seine vom filzigen Fell verborgenen Beine haben keine Knie und so kann er sich keine Pause gönnen. Zugleich ist dieser Impuls stets am Plappern und am Murmeln und ist nicht einen Augenblick lang still. Es ist ermüdend ihm zu lauschen. Denn er ist der Lauteste von allen und sein gemurmelter Schrei ist treibend und drängend.

Der Darf

„Der Darf ist ein gar misstrauischer und scheuer Impuls. Seine großen, runden Ohren und die scharfen Knopfaugen eigenen gar trefflich, um Dinge von Außen wahr zu nehmen. Seine zierlichen Pfötchen sind hervorragend dafür, sich vorsichtig voran zu tasten. Und jegliche Bewegung, die er tut, tut er ausnahmslos mit der Erlaubnis anderer.“

Der Willmuss

Der Willmuss ist ein gar possierliches Tierchen. Sein warmes Fell ist so weich wie Wattewolken und trägt auf dem Rücken ein lächelndes Gesicht als Muster. Das Fell ist dicht genug, um den Willmuss zu schützen und weich genug, dass man ihm etwas Gutes tun möchte. Sein rundlicher Kopf beherbergt neugierige Knopfaugen, eine Stupsnase und einen Mund, der ein ansteckendes Lächeln zu tragen scheint. Sein schnurrendes Maunzen ist nicht fordernd noch drängend, aber fest entschlossen in sich. Seine runden Ohren hören nur Gutes und wandeln jedes böses Wort in verdecktes Wohlwollen. Sein kuschliger Körper verbirgt eine immense Kraft und seine tappsigen Pranken verfügen über eine erstaunliche Anmut. Geboren ward dieser Impuls aus der Reinheit des Seins. Aus dem Gefühl von Richtigkeit und Entwicklung. Und alles an diesem Impuls spricht von einem untrüglichen Vertrauen in das Gute in der Welt.


Und hier das vollständige Manuskript über den Willmuss und die Impulse:

Der Willmuss

Tief in uns Menschen, auf den geheimen Landschaften unserer Herzen, leben die Impulse. Diese Impulse prägen unsere Denkmuster und Motivationen. Und formen dadurch unser Leben.

Einer dieser Impulse ist der Brauche. Er schlüpfte aus dem ersten Schrei des Säuglings, geboren aus dem drängenden Wunsch zu leben. Mit tränenfeuchten, großen Knopfaugen blickt er aus seinem pummligen Körper hinaus in die Welt. Seine Pauspacken und sein bunten, lockiges Fell lassen ihn gar niedlich und bedürftig erscheinen, sodass man ihm gerne etwas Gutes tut. Öffnet er jedoch seinen kleinen Schmollmund, so entschlüpft ihm ein Brüllen. Ein Brüllen, dass drängend und ungeduldig ist und direkt. Und nährt sich ihm das Begehrte, dann greift sein dreigliedriger Schweif danach und lässt es nimmer mehr gehen.

Der Wollen erwuchs aus der ersten Begierde. Die stechenden Augen über seiner schmalen Schnauze brennen vor Verlangen und die scharfen Krallen seines schlanken, sechsfüßigen Leibes sind bereit für den Kampf. Sein spitzer Schrei geht durch Mark und Bein. Er klingt fordernd und ist gespeist von der unbändigen Sorge, zu kurz zu kommen. Dieser Schrei erinnert an einen Angriff. Dieser Impuls ist stets bereit, seine hohen Ziele zu erreichen.

Auch gibt es den Sollte. Sein träger, dicker Körper behindert jede Bewegung und seine müden Augen blicken traurig in die Welt. Sein Rufen klingt stets wie ein erstickter Seufzer und wann immer er ihn tut, scheinen die harten Hornplatten auf seinem Rücken schwerer zu werden. Geboren ward er durch die äußeren Moralien, die seine vier hängenden Ohren gar gut entfangen und halten.

Die langen, sensiblen Schnurrhaare des Kann sind gar trefflich, um seine Nische zu finden. Und die kräftigen Beine seines muskulösen Körpers tragen ihn überall hin. Geboren ward dieser Impuls aus dem ersten Trotz. Er ist in jeder seiner Bewegungen stolz und kontrolliert. Er ist der Bruder des Wollen und gemeinsam können sie die Feuer des Trotzes entzünden und die Welt neu erschaffen. Doch zu welchem Preis?

Der Wunsch ist ein sanfter, gar unscheinbarer Impuls. Seine Augen sind zumeist geschlossen und seine Schnurrhaare vibrieren zu einer unhörbaren Melodie. Er ist geboren aus der reinen Demut und ist stets zurückhaltend, brav und vertrauensvoll. Er kuschelt sich gerne hinein in sein weiches, flauschiges Fell aus weiß-silbriger Wolle. Seine kurzen Beine tragen ihn nicht. Und will er sich bewegen, so öffnet er seine tiefen, traurigen Augen. Aus ihnen spricht eine so tiefe und rührende Sehnsucht, dass er getragen wird wo immer er hin will.

Der Muss entstand aus den ersten Regeln und Pflichten des Menschen. Regeln, die vom Außen herangereicht wurden an des Herzens Landschaft. Seine langen, schwarzen Haare fließen wie Teer über den Boden und machen jede Bewegung schwer. Seine schlaffen Ohren hängen schlapp hinunter und hören doch jedes auferlegte Wort. Dieser Impuls ist gar kräftig und trotz seines schweren Fells vermag er sich unerbittlich voran zu quälen. Was bleibt ihm auch? Denn seine vom filzigen Fell verborgenen Beine haben keine Knie und so kann er sich keine Pause gönnen. Zugleich ist dieser Impuls stets am Plappern und am Murmeln und ist nicht einen Augenblick lang still. Es ist ermüdend ihm zu lauschen. Denn er ist der Lauteste von allen und sein gemurmelter Schrei ist treibend und drängend.

Der Darf ist ein gar misstrauischer und scheuer Impuls. Seine großen, runden Ohren und die scharfen Knopfaugen eigenen gar trefflich, um Dinge von Außen wahr zu nehmen. Seine zierlichen Pfötchen sind hervorragend dafür, sich vorsichtig voran zu tasten. Und jegliche Bewegung, die er tut, tut er ausnahmslos mit der Erlaubnis anderer.

Das sind unsere Impulse. Geboren aus Mangel und Angst. Sie haben ihre Stärken, die uns durch das Leben tragen. Und sie haben ihre Schwächen, die uns bedrücken und binden. Der letzte Impuls, von dem ich erzählen werde, ist der Willmuss.

Der Willmuss ist ein gar possierliches Tierchen. Sein warmes Fell ist so weich wie Wattewolken und trägt auf dem Rücken ein lächelndes Gesicht als Muster. Das Fell ist dicht genug, um den Willmuss zu schützen und weich genug, dass man ihm etwas Gutes tun möchte. Sein rundlicher Kopf beherbergt neugierige Knopfaugen, eine Stupsnase und einen Mund, der ein ansteckendes Lächeln zu tragen scheint. Sein schnurrendes Maunzen ist nicht fordernd noch drängend, aber fest entschlossen in sich. Seine runden Ohren hören nur Gutes und wandeln jedes böses Wort in verdecktes Wohlwollen. Sein kuschliger Körper verbirgt eine immense Kraft und seine tappsigen Pranken verfügen über eine erstaunliche Anmut. Geboren ward dieser Impuls aus der Reinheit des Seins. Aus dem Gefühl von Richtigkeit und Entwicklung. Und alles an diesem Impuls spricht von einem untrüglichen Vertrauen in das Gute in der Welt.

Der Willmuss ist nicht laut doch unüberhörbar. Und wenn er spricht, werden die anderen Impulse still. Folgst du dem Willmuss und hörst ihm gut zu, so wird er dich tragen, wohin du gehörst. Denn er ist reiner als der Will und selbstbestimmter als der Muss. Er setzt Ziele ohne Mangel, Angst und Wut. Und er gibt dir, was immer du brauchst, um glücklich zu sein. Wann immer du also den Willmuss hörst, lausche ihm wohl. Und lass dich führen, wo dein Glück dich trifft.

„Mini-Körbe“

Die Reihe der „Mini-Körbe“ ist eine Sammlung an durchschnittlich 20×20 cm großen Körbchen, die in ihrem Design möglichst unterschiedlich sind. Ich wollte sie als Ansichtskörbe für Korbflecht-Seminare nutzen. Denn sie zeigen in den Kategorien Basis, Geflecht,  Muster, Rand und Zusatz (Deckel, Henkel und Form) alle Techniken, die zu vermitteln ich in der Lage bin. Hier möchte ich diese Techniken anhand dieser Mini-Körbe vorstellen und aufschlüsseln:


Basis:       Brett, einfach

Geflecht: 3 Fäden hell, rechts

Muster:   doppelte Einzelfaden, dunkel

Rand:       schmal über zwei

Zusatz:     Henkel, Einfadig geschlauft


Basis:      Basis: Brett, einfach, links

Geflecht: 3 Fäden dunkel, rechts

Muster:  Band mit Schleife

Rand:      2er-Zuschlag

Zusatz:    Henkel, sechs Fäden gewunden mit Schelle


Basis:      Brett, zweilagig hoch

Geflecht: 3 Fäden hell, links

Muster:  Perlen in Starken

Rand:      3er-Zuschlag

Zusatz:    Henkel, vier Fäden umwunden mit Kreuz


Basis:      Brett, hoch und schmal

Geflecht: 2 Fäden, hell, rechts

Muster:  Auslassung mit sichtbaren Starken

Rand:      doppelt hell zugesteckt, versäubert

Zusatz:    eingelassene Henkel


Basis:    Brett,  2er-Zuschlag

Geflecht: 5 Fäden, hell, rechts

Muster:  2 Fäden mit Richtungswechsel, hell

Rand:      einfach hell zugesteckt und versäubert

Zusatz:    Loch


Basis:      Brett, über zwei

Geflecht: 3 Fäden, hell, rechts

Muster:  3 Fäden dunkel, von Doppelfaden umrandet

Rand:      4er-Zuschlag

Zusatz:    Doppelfaden mit unterschiedlichen Farben


Basis:      Brett, dunkler Doppelfaden eingefädelt

Geflecht: 4 Fäden hell, 4 Fäden dunkel, übereinander, rechts

Muster:  hochwindend, hell über zwei, dunkel über drei

Rand:      3er-Zuschlag, versäubert

Zusatz:    dunkles Geflecht steht hervor


Basis:      Brett, nach Oben umwunden

Geflecht: 5 Fäden, hell, rechts

Muster:  Fischgräte (9-Fädig), dunkel

Rand:      zweifach dunkel zugesteckt, über zwei

Zusatz:    Deckel  mit Knubbelgriff


Basis:      8 Fäden gelegt, geknickt

Geflecht: 3 Fäden, hell, rechts

Muster:  Schichtfarbwechsel, 4 Fäden dunkel über zwei

Rand:      2er-Zuschlag

Zusatz:    Deckel mit geschlauften Griff, herausstehende Henkel


Basis:      9 Fäden gelegt, zugesteckt, Versäuberung mit Bogen

Geflecht: 3 Fäden, hell, rechts

Muster:  Geleimt

Rand:      Zacken mit Einzelfaden umwunden

Zusatz:    Flachdeckel mit Öse


Basis:      8 Fäden geritzt, gebogen

Geflecht: 2 Fäden, hell, rechts

Muster:  Rundboden

Rand:      breites Geflecht nach Außen

Zusatz:    Deckel mit beweglichem Ring


Basis:      8 Fäden geritzt, gesteckt, geflochten

Geflecht: 3 Fäden, dunkel, rechts

Muster:  Perlen in Flechtfäden

Rand:      nach Außen gelegt, zweifach geflochten

Zusatz:    Deckel mit Perlengriff 


Basis:      8 Fäden im Wechsel gelegt (mit Loch)

Geflecht: 3facher Doppelfaden, dunkel, rechts

Muster:  Doppelfaden

Rand:      hoch und Schmal mit doppelt dunkel zugesteckt

Zusatz:    Schalenform


Basis:      8 Fäden gelegt, geknickt, mit Sockel

Geflecht: 3 Fäden, rechts

Muster:  2 Fäden hell, 1 Faden dunkel

Rand:      hoch und schmal

Zusatz:    nach innen gewölbter Boden


Basis:      8 Fäden gelegt, zugesteckt, dunkel

Geflecht: 3 Fäden, hell und dunkel 

Muster:  allmählicher Farbübergang

Rand:      Bogen

Zusatz:    taillierte Form


Basis:      8 Fäden gelegt, umrundet, gesteckt, umgelegt

Geflecht: 3 Fäden, hell, rechts

Muster:  dunkle Einsätze, 1x gelegt und 1x umwunden

Rand:      2er-Zuschlag

Zusatz:    Schräg


Basis:      oval, 8 Fäden geritzt, gesteckt, geflochten

Geflecht: 2 Fäden, hell, rechts

Muster:  gekreuzte Starken

Rand:      einfach mit Ende draußen

Zusatz:    beweglicher Henkel


Basis:      Füllhorn

Geflecht: Einzelfaden, hell, rechts

Muster:  zugesteckte Starken (Erweiterung)

Rand:      doppelter Bogen

Zusatz:    /


Basis:      8 Fäden geritzt, gebogen

Geflecht: 2 Fäden mit Richtungswechsel, hell

Muster:  längliches Loch

Rand:      zugeschnürt

Zusatz:    / 


Basis:      Rahmenkorb

Geflecht: Einzelfaden mit Richtungswechsel, hell

Muster:  dunkler Einsatz

Rand:      doppelte Umrundung des Rahmen

Zusatz:    Henkel mit 5 Fäden umwunden


Basis:      Rahmenkorb

Geflecht: Einzelfaden mit Richtungswechsel

Muster:  Eingefärbt (mit ausgewaschener Leimfarbe)

Rand:      Schlaufen um Rahmen

Zusatz:    Henkel mit einem Faden umwunden


Basis:      8 Fäden gelegt, geknickt

Geflecht: 3 Fäden, rechts

Muster:  3 Farben

Rand:      Schmal über einen

Zusatz:    Wäscheleine


Basis:      12 Fäden gelegt, gebogen

Geflecht: 2 Fäden

Muster:  /

Rand:      Mehrfachgeflochten nach Oben

Zusatz:    leicht gewölbter Teller


Basis:      8 Fäden gelegt

Geflecht: 2 Fäden

Muster:  /

Rand:      einfacher Rand, links

Zusatz:    Untersetzer


Basis:      Doppelstarken mit einem durchgehend

Geflecht: Einzelfaden mit Richtungswechsel, hell

Muster:  Senke mit doppelter Umrundung

Rand:      Einfach, versäubert

Zusatz:    Dreiergriff und Säulen


„Schwangerschaft“

Da ich dazu neige, auch in meinen Alltag einen gewissen kreativen Ausdruck einzuflechten, war es natürlich selbstverständlich, dass ich auch die Verkündung einer Schwangerschaft davon nicht verschont lassen würde. Und da ich mir bereits länger sicher war, dass ich mit meinem Partner eine Familie gründen wollen würde, bereitete ich bereits 2019 ein Set vor, mit dem ich ihm die frohe Kunde mitteilen wollte.

 

Bleichshirt

Ich gestaltete bereits 2019 mit einem wirklich nur kurzzeitig im Internet gefundenen Design ein Bleichshirt und zwei 500ml Tassen. Für die zweite Tasse änderte ich das Design für das einer Frau mit Baby. Schließlich wollte ich auch eine haben.

 

Tassen

Als es dann 2022 so weit war, machte ich mit den beiden Tassen Fotos, um diese als Verkündigungs-Bild zu nutzen. Der absolut nicht planbar gefallene Schnee am ersten April gab den Fotos einen besonderen Charme.

 

Fotopuzzle

Eines dieser Fotos nutzte ich dann als Grundlage für ein Puzzle, mit dem unsere Eltern es erfuhren. Tatsächlich war diese Art der Verkündung ein ziemlicher Erfolg. Nicht zuletzt, weil beide Elternpaare es perfekt von außen nach innen puzzelten, wobei die Tassen als letztes kamen. Und dann überlegten sie kurz und ließen das Gesehene etwas sacken. 

 

Verkündungsbild

Bei meiner zweiten Schwangerschaft stellte ich ein Bild mit Kuscheltieren zusammen, damit dies als Verkündungsbild genutzt werden kann. Wir sind jetzt vier Bären.

„Bärenskat“

Zu einem Beziehungsjubiläum in 2014 fertigte ich meinem jetzigen Mann ein thematisches Kartenspiel. Angelehnt an unseren Nachnamen nahm ich mir Bären als Motive: Herz sind Eisbären, Kreuz Schwarzbären, Karo Braunbären und Pik Kragenbären. Ich versuchte die Bären in einer Mischung aus natürlich und vermenschlicht (bzw. mit menschlichen Attributen) umzusetzen. Hierbei wollte ich jeder Farbe ein Thema und jeder Karte einen Charakter geben.

Therapie-Karten, 2021

Im August 2021 zeigte mir eine psychologische Kollegin ihr eher improvisiertes „Schematherapeutisches Kartenset für die Arbeit mit dem inneren Kind“ . Daraus entwickelte sich ein Gespräch darüber, dass ich diese Karten bildnerisch umsetzen und zu einem Kartenset ausbauen könnte. Obgleich es nie eine direkte Auftragsarbeit war, arbeiteten wir eng bei der Erstellung des Kartensets zusammen.

Die Karten selbst erweiterten sich und wurden zu einem mehr als hundert Einzelbilder umfassendes Set, das sich in fünf Kategorien der schematherapeutischen Therapie unterteilt: Emotion, Bedürfnis, Kognition, Verhalten und Ziel/Heilung. Das Set ist mittlerweile fertig und Exemplare sind für 52,00 Euro zuzgl. 6,20 Euro Verpackung und Verstand im Shop erwerblich.

Seit 2023 sind die Karten außerdem bei meinem Kooperationspartner BuKaMa Online Shop zu finden. Und auf meiner Künstlerseite auf Etzy.

 

Inhalt

Das an die schematherapeutische Theorie nach Young et. al. (2008) angelehnte Kartenset besteht aus einer Faltschachtel, einer grauen Anleitungskarte, 32 roten Emotionskarten, 30 grünen Bedürfniskarten, 14 violetten Kognitionskarten, 30 blauen Verhaltenskarten und 18 gelben Zielkarten (insgesamt also 125 Karten). Jede der 10,5×14,8 cm großen Karten ist vollfarbig auf glatten Spielkarton mit 410g/qm gedruckt. Auf der Vorderseite zeigen die Karten eine emotional anregende Illustration, während sich auf der Rückseite ein Begriff dazu findet. Das farbliche Design der Rückseite macht eine schnelle Unterscheidung der Bereiche möglich und erleichtert damit ein schnelles Greifen des Bereiches, mit dem situativ konkret gearbeitet werden soll. Die Bilder selbst sind digital nachbearbeitete Aquarelle, deren Design sich für die fünf Bereiche spezifisch unterscheidet. Zusätzlich hat jeder der fünf Bereiche je zwei leere Karten zur individuellen und situativen Erweiterung. 

Die Karten können beispielsweise der beiliegenden Anleitung entsprechend aufeinander aufbauend verwendet werden. Aber es ist auch möglich, sich auf nur eine Kategorie zu konzentrieren, um beispielsweise konkrete Bedürfnisse oder Ziele auszuarbeiten. Die Karten sind weiterhin nutzbar für Aufstellungen, Vorstellungsrunden oder für die kreativ-gestalterische Weiterarbeit. Auch für den spielerischen Umgang (zum Beispiel für eine Abwandlung von Dixit) sind sie geeignet.

Die Karten

Die Emotionskarten

Die 32 roten Emotionskarten zeigen abstrahierte Kinderfiguren in unterschiedlichen Situationen. Auf der Rückseite befinden sich bezeichnende Benennungen der jeweiligen Kind-Abbildungen. 

 

Die Bedürfniskarten

Die 30 grünen Bedürfniskarten zeigen gegenständliche Beispiele für unterschiedliche Bedürfnisse. Auf der Rückseite sind diese Bedürfnisse konkret benannt.

 

Die Kognitionskarten

Die 14 violetten Kognitionskarten zeigen hälftig die Beziehungsqualitäten männlicher und weiblicher Bezugspersonen. Auf der Rückseite werden diese beschreibend formuliert.

 

Die Verhaltenskarten

Die 30 blauen Verhaltenskarten zeigen abstrahierte Erwachsenenfiguren (weiblich). Auf der Rückseite werden diese manifestierten Verhaltensmuster benannt.

 

Die Zielkarten

Die 18 gelben Zielkarten zeigen symbolisch darstellende Hände. Auf der Rückseite befinden sich formulierte Anregungen für Ziele.